Tuesday, February 28, 2012

Filmtipp: 'The Woman in Black'

Viel geboten hat uns das Horrorgenre in den letzen Monaten nicht mehr: Jede Menge junger Dinger, vornehmlich Blond und mit drallen Titten, wurden über die Leinwand gehetzt und gefetzt. Das ist ja nun nichts neues, aber meist geht das ja mittlerweile im tausendsten Aufguß von 'Freitag, der 13.te an dem das Texas Kettensägen Massaker im letzten Sommer stattfand' von statten.
Von der Remake Marke kann sich auch der britische Gruselstreifen 'The Woman in Black' nicht frei machen, das Original stammt von 89, ist allerdings lediglich eine TV Produktion von Granada.
Sowohl diese als auch das Remake, basieren auf dem gleichnamigen Roman von Autorin Susan Hill ('Das Gemälde').
Die Horrorschmiede einiger der größten Genreklassiker, HAMMER Films, hat sich der Vorlage angenommen und von James Watkins einen soliden Grusler drehen lassen, der so manchen paranormalen Quatsch von der Leinwand hustet und es einem eiskalt über den Rücken laufen lässt. Die Hauptrolle in der Leinwandadaption des Buches übernimmt 'Harry Potter' - Darsteller Daniel Radcliffe, der spätestens mit seinem Nackauftritt am Londoner West End Theater bewiesen hat das er mehr ist als eine Eintagsfliege.


Der Film handelt vom jungen, verwitweten Anwalt Arthur Kipps (Radcliffe), der von seiner Kanzlei beauftragt wurde den Nachlass von Alice Darblow zu verwalten. Das bedeutet für ihn er muss in das mysteriöse Eel Marsh House um ihre dort gelagerten Papiere zu ordnen. Die Dorfbewohner sind dem Neuankömmling von der ersten Minute an feindlich gesonnen, einzig der wohlhabende Sam Daily und dessen Frau nehmen den Fremden freundlich auf. Während er die unendlichen Akten und Dokumente des Hauses zu ordnen versucht erscheint ihm immer wieder die Frau in Schwarz. Anfangs leise und kaum bemerkt, werden ihre Angriffe immer intensiver.
Arthur ist nicht gewillt das Geheimnis was mit ihr verbunden ist auf sich beruhen zu lassen, da ihm die Dorfbewohner nichts verraten wollen,beginnt er eine eigenen Suche. Was der Dame nun gar nicht passt ...


HAMMER Films hat das gemacht wofür sie bekannt sind, einen guten Regisseur für ein tolles Script gesucht und ihm ein grandioses Team zur Seite gestellt.
Der ganze Film ist durchgehend sehr düster gehalten, sehr nebelig, sehr mysteriös eben. Diese 
wirklich unheimliche Stimmung wird vom grandiosen Soundtrack passend untermalt auch die Kulissen hätte man einfach nicht besser wählen können, ob das ganze nun Sets sind oder reale Gebäude in England, ist letzlich gleich, die Atmosphäre hat selten in einem Film dieser Art so gestimmt wie hier. Die Kamerafahrten über das Moor, die Perspektiven aus denen gefilmt wird, schaffen das ein oder andere Mal wirklich starkes unbehagen herbeizführen.
Solch unangenehme Gefühle hatte ich zuletzt bei Guillermo del Toro's 'Don't be afraid of the Dark'.
Die Schockmomente sind gekonnt gesetzt, prägnant ausgeführt und wirkungsvoll. Sicher sind auch in diesem Drehbuch einige der altbekannten 'Ich sehe was grad passiert, und kenn den Rest' - Momente, aber fruchtbaren Boden finden sie hier nicht recht. Man kann darauf kommen, man kann sogar versuchen Wahrheiten, Gehemnisse und Kuriositäten vor dem Hauptprotagonisten zu lösen, macht sich damit aber den Film selbst kaputt.



Es ist wirklich angenehm und essenziell bis in die letze halbe Stunden kaum etwas über die Geschehnisse im Eel Marsh House zu wissen und sich ab und an ordentlich von einem Schreck aufrütteln zu lassen.
Die Darsteller wissen in ihren Rollen zu überzeugen, wobei man sagen muss, das einzig die Rolle von Radcliffe tragend für den Film ist, alle anderen sind wichtiges oder weniger wichtiges Beiwerk.
Macht aber nix, verdichtet die gruselige Gesamtkomposition umso mehr.

Der deutsche Start in den Lichtspielhäusern ist der 29. März.

 



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